18.12.23

W-Senons

Neu! Domaine des Sénons

Domaine des Sénons
Paron (Sens)

Geschichten, die das (Wein-) Leben schreibt. Wenige Tage, nachdem wir unsere zweite Reise ins Burgund für dieses Jahr beendet hatten, rief ein guter Freund an, der nach beendeter Verkostung gerade wieder in sein Auto gestiegen war. Er war ganz aus dem Häuschen und schwärmte von seiner Neuentdeckung . Als er den Namen und die Region nannte, standen in unseren Gesichtern nur Fragezeichen geschrieben. Aber unser Interesse war geweckt. Ausgelöst durch die überschwängliche Begeisterung unseres Freundes und das Wissen um unsere sehr ähnlichen Geschmackspräferenzen. Und so zögerten wir nicht lange, kontaktierten die Domaine und fuhren wenige Tage später hin, um uns das Ganze vor Ort anzusehen. Wir waren begeistert – und so wurden wir zum ersten ausländischen Händler dieser Weine weltweit!

William Kelley hat das Erlebnis seines Besuchs dort im Wein Advocate sehr anschaulich beschrieben: „Da ich hauptsächlich etablierte Regionen abdecke, kommt es selten vor, dass ich auf ein neues Projekt stoße, das von Grund auf neu begonnen wurde. Noch seltener kommt es vor, dass ein solches Projekt den Eindruck erweckt, dass es so ziemlich alles richtig macht. Dies ist jedoch bei Domaine des Sénons der Fall, einem Weingut, das 2017 mit dem Ziel gegründet wurde, eines der vergessenen Weinanbaugebiete Frankreichs wiederzubeleben. Bereits im 17. Jahrhundert war die Stadt Sens mit ihrem bedeutenden Erzbistum und der ersten gotischen Kathedrale Frankreichs sowie zahlreichen Klostergründungen ein wichtiges kirchliches Zentrum. Die Brücke von Sens markierte die Grenze zwischen der Isle de France und Burgund. Der Weinbau florierte hier und produzierte Weine, die ein Pariser Grundnahrungsmittel waren und im Hafen von Bercy landeten. Doch all das änderte sich im späten 19. Jahrhundert, als die Verwüstung durch die Reblaus in Verbindung mit dem Zustrom von billigem Wein aus dem Süden, der neu per Bahn erreichbar war, zum Aussterben dieser historischen Weinbauregion beitrug. Ein Jahrhundert später treten Frédéric Duponchel, seine Tochter Marie und sein Schwiegersohn Florian Ruscon auf den Plan, die rund 12 Hektar, von denen acht gerade in Produktion gehen, mit einer großen Auswahl an Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Gris aus den Spitzenrebzuchten Hebinger, Berillon und Gauillaume zu bepflanzen. Sie arbeiten auf im Wesentlichen jungfräulichen Böden, auf denen einst vor langer Zeit Weinreben standen. Von Anfang an wurde mit einer Pflanzdichte von 5.000 Weinreben pro Hektar gepflanzt, die Anlagen sind bereits im Prozess der biologischen Zertifizierung und werden den Saftfluss respektierend beschnitten. Vinifizierung und Ausbau erfolgen in einer Mischung aus Tank und Fässern. Bernard Raveneau aus Chablis und Thomas Duclos aus Bordeaux haben hier beide beraten. Diese ersten Weine, die hier besprochen werden, sind die Früchte junger Reben in einer extremen Vegetationsperiode und lassen daher nur das beträchtliche Potenzial dieses Projekts erahnen. Aber sie sind bereits ein ausreichender Beweis für die inhärente Bedeutung dieser kalkhaltigen Hang-Terroirs, und die Leser sind gut beraten, diesen aufregenden Neuzugang in Frankreichs Weinszene zur Kenntnis zu nehmen“. Soweit William Kelley.

Zu den Weinen selbst:
2022 Chardonnay „Alta Glacia“ (Hauts-Glaciers)
Terroir: Kreide, Silex, Lehm-Kalkboden, ausgebaut 40% Holz, 60% Stahltank. Würzig-mineralisch, Zitrus, Haselnuss, cremige Textur.
2022 Chardonnay „Gaudii Valles“ (Vaux-Gaudins )
Terroir : Kreide, 40% Holz, 60% Stahltank. Floral-reduktiv, Haselnuss, salzige Mineralität.
2022 Pinot Noir „Fracta Corda“ (Crêves-Cœur)
Terroir: Kreide, sehr viel Silex, Lehm-Kalkboden, ausgebaut 25% Holz, 75% Stahltank. Waldbeeren, Orangenschalen, Gewürze, feinduftig.

Grandiose Terroirs & superfaire Preise. Unbedingt probieren!