Jean Claude Bessin 

Chablis

Die Weinstilistik von Jean Claude Bessin wird oft mit der von Raveneau verglichen. Dies ist aus qualitativer Sicht keinesfalls zu hoch gegriffen, stilistisch jedoch fahren beide auf verschiedenen Wegen in die gleiche Richtung. Bessin ist etwas beherzter beim Holzeinsatz, was den Weinen eine etwas vollere Aromatik verleiht und den Charakter eines jungen Chablis greifbarer macht. Seit 1996 arbeitet Bessin quasi organisch, Pestizide etc. werden nicht mehr verwendet. Manuelle Lese, natürliche Hefen, langer Ausbau auf der Feinhefe. Seine Weine bleiben mit dem Ziel intensiver Aromengewinnung 18-20 Monate auf der Feinhefe bis zur Füllung.

Allen Weinen gemeinsam ist eine große Klarheit und kristalline Frische. Bessin zeigt eine makellose, außergewöhnliche Kollektion. Diese eröffnet mit einem saftigen, obstfruchtigen Chablis AC mit rassigem Chablischarakter sowie - dank der alten Reben - erstaunlicher Tiefe und Länge. Montmains zeigt sich klassisch kalkig, mit Spannung und detailliertem Aromenspektrum und legt auf jeden Fall zu während der nächsten Jahre. Im La Forêt sind vorherrschend Pfirsicharomen, gelbe Pflaumen und ein Hauch von Seebrise und Meersalz. Rassiges, energiegeladenes Finish vertreibt jede Müdigkeit des Gaumens. Fourchaume erscheint fast opulent (für Chablis-Verhältnisse), mit weißen und gelben Früchten, aber detailliertem Aromenbild und langem mundfüllenden Finish. Der Pièce au Comte, einer Selektion aus alten Reben im Fourchaume, ist dichter und mit enormem Druck am Gaumen, straffer, präziser mit mehr Länge und Konzentration. Primus ist folgerichtig der Valmur mit den Textbucharomen eines großen Chablis: Kalkige Terroirnote, grüne Früchte, Birne, Pfirsich, Zitrus, reduktive Mineralik und Austernschalen.Eindrucksvoll vom ersten Duft bis zum energiegeladenen Abgang. Er kommt aus einer Parzelle mit sehr alten Reben- den ältesten des Weinguts.